15. Februar 2003
Gladbecker
GRÜNE auf der Friedensdemo in Berlin
Von der Bühne herab
forderten Künstler wie Konstantin Wecker oder der DDR-Bürgerrechtler Friedrich
Schorlemmer die ZuhörerInnen zum friedlichen Widerstand gegen den drohenden Krieg auf.
Wir stehen auf gegen diesen Krieg und wir stehen ein für das Ausschöpfen aller
zivilen Möglichkeiten, sagte Schorlemmer. Frank Bsirske, Vorsitzender der
Gewerkschaft ver.di, sagte: Setzen wir den Kriegstreibern unseren Protest
entgegen. Zu der Demonstration hatte ein Bündnis von über 40 Organisationen der
Friedensbewegung, Gewerkschaften, Kirchen und Parteien aufgerufen. Die letzte große
Anti-Kriegs-Demonstration in Deutschland war im Januar 1991 in Bonn: Damals protestierten
rund 200.000 Menschen gegen den Golfkrieg. 1982 hatten sich rund 350.000 DemonstrantInnen
in Bonn gegen die Rüstungspolitik der Nato und der USA gewandt.

Gladbecker Teilnehmer an der
Friedenskundgebung - in der Mitte Müzeyyen Dreessen, grüne Organisatorin des Gladbecker
Demozuges |
11. Februar 2003
Gemeinsamer Gladbecker Aufruf zur Teilnahme an der Friedensdemo:
"Krieg beginnt im
Denken der Menschen. Daher muss der menschliche Verstand auch fähig sein, Krieg zu
verhindern" (aus der Präambel der UNESCO), sagen auch die Organisatoren. Gemeinsam
rufen der Stadtverband Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Industrie- und Sozialpfarramt der
Evangelischen Kirche, der Moscheeverein Gladbeck (Wielandstraße), die Jungsozialisten und
der DGB Gladbeck zur Mitfahrt am kommenden Samstag nach Berlin auf.
Die große Mehrheit der
europäischen Bevölkerung ist gegen einen Krieg im Irak, Deutschland steht nicht, wie
immer wieder behauptet wird, isoliert in der Weltgemeinschaft mit ihrem Nein zum Krieg.
Krieg kann nur die allerletzte undenkbare Alternative sein. Es gibt bis heute keine
einleuchtende Begründung, warum jetzt gegen den Irak Krieg geführt werden muß. Nach
Informationen sind seit dem letzten Golfkrieg mehr als 500 000 tausend Kinder im Irak an
den Folgen des Krieges und des Embargos an Hunger gestorben. Die Zivilbevölkerung wird
wieder der Hauptleidtragende sein, weil es für sie nicht einmal ausreichend Schutzräume
gibt.

Gladbecker Demonstranten in Berlin |
Den Inspektoren muß
die Zeit gelassen werden, ihre Arbeit in Ruhe fortzuführen und damit den Konflikt mit
friedlichen, diplomatischen Mitteln lösen zu helfen. Daher müssen wir die
Friedenskräfte stärken und mobilisieren, sagen die Organisatoren.
Es wurde ein Bus organisiert, mit dem GlabeckerIn gemeinsam zu der Demo reisen können:
Samstag, 15.
Februar,
um 4.00 Uhr morgens
ab Busbahnhof Gladbeck
Rückfahrt wird Samstag, ca. 18.00 Uhr
Die Kosten für Erwachsene betragen
20,-- Euro, für Jugendliche bis 18 Jahren 10,-- Euro. Der Stadtverband der Grünen
sponsort den Teilbetrag für die Jugendlichen. Jugendliche unter 18 Jahren, die mitfahren
wollen, müssen eine schriftliche Erlaubnis ihres Erziehungsberechtigten mitbringen.
Um verbindliche Anmeldung wird gebeten bei
Müzeyyen
Dreessen
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Tel. 0 20 43 / 52 4 01 oder 25 4 12,
auch persönlich im Büro der
Grünen heute, Mittwoch von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr.
03. Februar 2003
Aufruf des
Bundesverbandes:
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN rufen dazu
auf, sich an der zentralen Demonstration gegen den drohenden Irak-Krieg am 15. Februar in
Berlin zu beteiligen. "Wir begrüßen die weltweite Mobilisierung zum
Aktionstag", heißt es in dem Aufruf des Grünen-Bundesvorstands.
Der Aufruf im Wortlaut:
Bündnis 90/Die Grünen rufen auf zur Demonstration am 15.2. in Berlin.
Wir begrüßen die weltweite Mobilisierung zum Aktionstag am 15. Februar 2003 gegen den
drohenden Irak-Krieg.
Wir rufen auf, sich in Berlin an der
zentralen Demonstration in der Bundesrepublik zu beteiligen.
Bündnis 90/Die Grünen wollen die Abrüstung des Irak bei den Massenvernichtungswaffen
ohne den Einsatz militärischer Gewalt erreichen. Wir sagen NEIN zu einem Irak-Krieg.
Deutschland wird sich an einem solchen Krieg nicht beteiligen.
Das Regime Saddam Husseins im Irak hat seit vielen Jahren die Forderung der
internationalen Gemeinschaft nach seiner völligen und kontrollierten Abrüstung bei den
Massenvernichtungswaffen missachtet. Diese Forderung wurde im letzten Jahr vom
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in der Resolution 1441 erneut festgeschrieben.
Bündnis 90/Die Grünen unterstützen diese Forderung. Aber wir wenden uns gegen die
Strategie der USA, diese Forderung zum Anlass für einen Präventiv-Krieg gegen den Irak
zu nehmen.
Wir unterstützen die Arbeit der Waffenkontrolleure im Irak tätig. Sie müssen vom
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die erforderliche Zeit bekommen, um ihre Arbeit zu
vollenden. So ist eine Abrüstung des Irak ohne Einsatz von Waffengewalt möglich.
Unsere Opposition gegen einen neuen Irak-Krieg begründen wir nicht nur mit dem Leid und
Elend, die ein solcher Krieg über die schon seit Jahren schwer geprüfte irakische
Bevölkerung bringen würde. Ein solcher Krieg würde auch unabsehbare Gefahren für den
ganzen Mittleren Osten und für die weltweite Koalition gegen den internationalen
Terrorismus mit sich bringen. Wir befürchten, dass ein Angriff gegen den Irak die ohnehin
extrem gestiegenen Spannungen im Nahen Osten zusätzlich steigern würde. Wir befürchten,
dass ein solcher Angriff die Anti-Terror-Koalition schwächen und im Gegenteil dem
Terrorismus neue Ressourcen zugänglich machen würde. Wir befürchten, dass ein nach
einem Krieg drohender Zerfall des Irak die ganze Region dauerhaft destabilisieren oder den
Westen zu einem langen Engagement mit dem hohen Risiko des Entstehens einer allgemeinen
westlich-islamischen Konfrontation zwingen würde.
Auf alle diese Sorgen wegen der mit einem Krieg verbundenen Gefahren sind die USA und die
anderen Regierungen, die sie unterstützen, bisher eine Antwort schuldig geblieben. Sie
geben keine Antwort auf die entscheidenden Fragen:
Warum Krieg? Warum jetzt? Was kommt danach?
Wir sind überzeugt, dass in der heutigen Welt die transatlantische Zusammenarbeit und
Freundschaft genauso wichtig sind wie vor 10 oder 20 Jahren. Deshalb wollen wir nicht,
dass das transatlantische Verhältnis über die Differenzen, die der größte Teil Europas
mit der gegenwärtigen US-Irak-Politik hat, grundsätzlich beschädigt wird. Die
deutsch-amerikanische Freundschaft bleibt einer der grundlegenden Orientierungspunkte
unserer Außenpolitik. Aber wir sagen unseren amerikanischen Freunden in dieser aktuellen
Auseinandersetzung auch offen, dass wir ihre Strategie für falsch und gefährlich halten.
Wir sehen, dass ein wachsender Teil der US-amerikanischen Öffentlichkeit unsere Kritik
teilt und darauf hofft, dass wir darin nicht nachlassen.
Wir begrüßen die bisherige Irak-Politik der rot-grünen Bundesregierung, die wesentlich
zu einer Stärkung der europäischen und internationalen Opposition gegen einen Irak-Krieg
beigetragen hat. Wir werden die Bundesregierung dabei unterstützen, diesen Kurs auch in
den kommenden Wochen und Monaten weiter zu verfolgen.
Beschluss des Bundesvorstands am 3.2.03
Einstimmig.
alle aktuellen Infos zum
Irak-Krise
Infos zur Demo: www.15.februar.de
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