GRÜNE: Genderneutraler Zugang zu Rathaustoiletten schafft Barrierefreiheit 

Rathaustoiletten

Vorschlag nutzt insbesondere älteren Damen

Die GRÜNEN wünschen sich genderneutrale Eingänge zu den öffentlichen Toiletten am Rathaus. Das hat einen Hintergrund, der insbesondere älteren Nutzerinnen der Anlage zu Gute kommen soll. Die Toiletten wurden jüngst von der Verwaltung modernisiert. Wegen der stark gestiegenen Kosten beschäftigte sich der Rat mit dem Thema.

Lange Zeit waren die Toiletten am Rathaus nicht gerade ein Aushängeschild der Stadt. Deshalb ließ die Verwaltung die Toiletten im vergangenen Jahr aufwendig modernisieren. Statt der kalkulierten 100.000 EUR wurden hierfür letztendlich aber 185.000 EUR aufgewendet. Hierfür musste sich die Stadtverwaltung in der Finanzausschusssitzung und im Rat rechtfertigen. Die erhebliche Kostensteigerung erklärten die städtischen Vertreter unter anderem mit der zuvor nicht eingeplanten Sanierung der Behindertentoilette und der Erneuerung der Lüftungsanlage. Der Rat segnete daraufhin die Kostensteigerung ab.


„Entfernt die Geschlechtersymbole an den Eingangstüren und älteren Menschen ist sofort geholfen!“

– Ninja Lenz, Fraktionsvorsitzende

„Die Modernisierung der Toiletten ist gelungen“, meint auch Ninja Lenz. Das werde von vielen Bürgerinnen und Bürgern zurück gespiegelt. Eine Veränderung hätte man nach Ansicht der GRÜNEN jedoch ebenfalls umsetzen können: genderneutrale Eingänge. Momentan gibt es zwei Eingänge von außen in die Toilettenanlage: Einen für Frauen und einen für Männer. Seit der Modernisierung treffen beide Eingänge aber in einen gemeinsamen Vorraum. „Wer schonmal erlebt hat, wie sich ältere Damen mit Gehhilfe durch den Eingang der Frauen gekämpft haben, fragt sich, ob die Unterscheidung sinnvoll ist“, sagt Lenz. Der Eingang für Frauen sei, anders als der für Männer, nämlich nicht barrierefrei. Obwohl auch mobilitätseingeschränkte Frauen einfacher den niveaugleichen Eingang der Männer nutzen könnten, achten insbesondere ältere Menschen streng auf die Geschlechterausweisung an den Türen. Die Lösung für die GRÜNEN ist ganz einfach: „Entfernt die Geschlechtersymbole an den Eingangstüren und älteren Menschen ist sofort geholfen!“. Im Innenbereich wird dann im Vorraum wieder auf die Herren- und Damentoiletten verwiesen. Ihren Verbesserungsvorschlag haben die GRÜNEN am Rande der Ratssitzung an Bürgermeisterin Bettina Weist (SPD) weiter gegeben.