Auf Autobahnplanung sollte die Verwaltung besser nicht setzen
„Wir wollen die Verkehrswende“, macht Grünenchefin Sandra Borgwerth mit Blick auf die Autobahnplanung mitten durch Gladbeck deutlich. Die inzwischen ein halbes Jahrzehnt währenden Planungen empfinden die GRÜNEN als anachronistisch. Sie passe weder im Hinblick auf den Klimanotstand, noch auf die Herausforderung einer nachhaltigen Verkehrspolitik in unsere Zeit. Deshalb organisieren sie weiter ihren Widerstand.
„Wir wollen die Verkehrswende!“
– Sandra Borgwerth, Stadtverbandsvorsitzende
„Seit der Landtagswahl haben wir uns innerhalb unserer Partei wieder stärker vernetzt“, beschreibt die grüne Frontfrau die Aktivitäten ihres Stadtverbands. „Inzwischen sind wir in Regierungsbeteiligung sowohl auf Bundes-, als auch auf Landesebene“, so Borgwerth. Hier wollen die GRÜNEN Einfluss auf die Verkehrspolitik und damit auf die A52-Planung nehmen. Im Koalitionsvertrag mit SPD und FDP haben die GRÜNEN vereinbart, „bei den Bundesfernstraßen […] einen stärkeren Fokus auf Erhalt und Sanierung [zu] legen, mit besonderem Schwerpunkt auf Ingenieurbauwerke.“ Mit Blick auf die Brückensanierungen entlang der A45 sei das nach Ansicht von Borgwerth dringend erforderlich: „Wir können doch kein neues Badezimmer bauen, wenn es ins Dach rein regnet!“
Außerdem haben die Regierungsparteien eine erneute Bedarfsüberprüfung aller Projekte im Bundesverkehrswegeplan vereinbart. Im Koalitionsvertrag heißt es hierzu: „Bis zur Bedarfsplanüberprüfung gibt es eine gemeinsame Abstimmung über die laufenden Projekte. Wir werden auf Basis neuer Kriterien einen neuen Bundesverkehrswege- und -mobilitätsplan 2040 auf den Weg bringen.“ Auf Initiative der Gladbecker GRÜNEN gab es erst Ende letzten Jahres einen Austausch mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Bundesverkehrsausschusses, der grünen Bundestagsabgeordneten Nyke Slawik. „An dem Austausch haben Grüne aus Essen, Bottrop, Gelsenkirchen und dem Kreis Recklinghausen teilgenommen“, berichtet der Co-Vorsitzende der Gladbecker Grünen, Frederic 50Uschmann. „Mit den Grünen in der Region vernetzen wir unseren Widerstand gegen den absurden Autobahnbau. Der Kampf ist längst nicht zu Ende!“
„Die Autobahnplanung, die man mit schönen Worten ’37 Grad`getauft hat, wird schnell abkühlen!“
– Frederic Uschmann, Stadtverbandsvorsitzender
So wollen die Grünen in der Region einen Parteitagsbeschluss vorbereiten, um Einfluss auf den Bundesverkehrswegeplan zu nehmen. „Wir brauchen mehr Bahnhöfe, bessere Schienenwege, schnelle und komfortable Radrouten und mehr Mittel für den Erhalt der bestehenden Infrastruktur“, sagt Uschmann. „Die Autobahnplanung, die man mit schönen Worten ‚37Grad’ getauft hat, wird schnell abkühlen! Auf eine Autobahn durch Gladbeck sollte die Stadtverwaltung besser nicht setzen!“