Der aktuelle Stationsbericht 2024 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) offenbart deutliche Mängel an den drei Gladbecker Bahnhöfen. Wir fordern daher im Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität eine Bewertung durch die Verwaltung und einen Bericht zu eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Bahninfrastruktur in Gladbeck.









Besonders kritisch sehen wir die Situation an den Bahnhöfen Ost und Zweckel, die im Bericht als „entwicklungsbedürftig“ eingestuft werden. Die fehlende Barrierefreiheit wird dort als „nicht tolerierbar“ bewertet. Aber auch der Zustand des Bahnhofs West, für dessen Empfangsgebäude die Stadt Gladbeck selbst verantwortlich ist, lässt zu wünschen übrig. Seit Jahren begrüßt ein defekter „BAHN_OF“-Schrifzug die Reisenden, während auf dem Dach bereits kleine Bäume wachsen.

„Diese Zustände sind für eine Stadt wie Gladbeck unwürdig und ein Armutszeugnis für die Verkehrspolitik der Stadtspitze.“
– Bernd Lehmann, Fraktionsvorsitzender
„Diese Zustände sind für eine Stadt wie Gladbeck unwürdig und ein Armutszeugnis für die Verkehrspolitik der Stadtspitze“, erklärt Bernd Lehmann, unser Fraktionsvorsitzender im Rat. „Während die Verwaltung und die Bürgermeisterin erhebliche Ressourcen in den umstrittenen Ausbau der B224 zur A52 investieren und sogar Aufgaben des Bundes übernehmen, lässt man die Bahninfrastruktur verkommen und verweist auf die Zuständigkeiten anderer.“
Wir kritisieren diese falsche Prioritätensetzung scharf. „Ein attraktives Bahnangebot mit modernen, kundenfreundlichen Bahnhöfen ist ein wichtiger Standortvorteil für unsere Stadt und unverzichtbar für eine erfolgreiche Verkehrswende“, so Lehmann weiter. „Wir brauchen eine Verkehrspolitik, die den Umstieg vom Auto auf umweltfreundliche Alternativen fördert, anstatt weiter auf klimaschädliche Straßenbauprojekte zu setzen.“
Bereits vor drei Jahren hatten wir einen Antrag zum Bau eines vierten Bahnhofs an der Bülser Straße in Nachbarschaft des Kotton Nie gestellt, der vom Ausschuss einstimmig angenommen wurde. Die Verwaltung wurde beauftragt, sich bei den zuständigen Stellen für diesen zusätzlichen Haltepunkt einzusetzen. „Wir wollen nun wissen, was in den vergangenen drei Jahren in dieser Sache unternommen wurde und welche Ergebnisse erzielt wurden“, fordert Lehmann.

Foto: Neuer Bahnhof zwischen Voßstraße und Bülser Straße
Wir erinnern an unser Konzept zur Taktverdichtung auf der S9-Strecke auf 15 Minuten und die Einrichtung einer neuen S36-Linie. „Ein dichter, verlässlicher Takt erfüllt die Mobilitätsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir den Schienenverkehr in Gladbeck und im gesamten Ruhrgebiet deutlich attraktiver gestalten“, betont Lehmann.
Wir fordern die Verwaltung auf, ihrer Verantwortung für die Verkehrswende gerecht zu werden und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Bahnhofssituation vorzulegen. „Die Zeit der Ausreden ist vorbei. Wir brauchen jetzt entschlossenes Handeln für eine zukunftsfähige Mobilität in unserer Stadt“, schließt Lehmann.
Unsere Forderung aus 2022 für einen neuen Haltepunkt am Kotton Nie